Blasensteine als Ursache für Inkontinenz

Mögliche Ursache für Inkontinenz: Blasensteine

Die Harnblase ist für den Transport des Urins zuständig. In ihr sammeln sich etwa 0,5 bis 1,0 Liter Urin, der permanent von den Nieren produziert und an die Harnblase abgegeben wird. Über ein Zusammenspiel der Muskulatur kann der Urin über die Harnröhre kontrolliert ausgeschieden werden. Blasensteine entstehen entweder in der Harnblase oder sie bilden sich in der Niere. Über die Harnleiter können diese Harnsteine aus dem Nierenbecken in die Blase gelangen. Nimmt der Blasenstein eine ungünstige Position ein, die den Abfluss des Urins behindert, kann es zu einer Überlaufinkontinenz kommen.

 

Primäre und sekundäre Blasensteine

Blasensteine entstehen durch die Auskristallisation von steinbildenden Salzen im Urin. Mit der Zeit lagern sich auf den kleinen Kristallen immer mehr Schichten ab, so dass aus dem Kristall ein fester Harnstein wird. Bildet sich der Harnstein in der Harnblase, wird er als primärer Blasenstein bezeichnet. Er entsteht zumeist, wenn der Abfluss des Urins durch ein Hindernis gestört wird. Bei Männern ist die Vergrößerung der Prostata der häufigste Grund für die Entstehung von Blasensteinen. Bei Frauen kann ein Tumor, eine Engstelle in der ableitenden Harnröhre oder auch eine nervlich bedingte Blasenentleerungsstörung zur Entstehung von Blasensteinen führen. Sekundäre Blasensteine sind Harnsteine, die sich in der Niere ausbilden und mit dem Urin zusammen in die Blase transportiert werden. Dort können sie weiter anwachsen und im ungünstigen Fall ein Abflusshindernis bilden.

 

Wie kommt es zu einer Überlaufinkontinenz?

Wenn der Blasenstein den Abfluss des Urins behindert, sammelt sich in der Harnblase eine größere Menge Urin an. Betroffene verspüren zumeist einen permanenten Harndrang. Durch das Hindernis kann der Urin nur sehr schlecht, in einem dünnen Strahl oder unterbrochen abgegeben werden. Die Blase kann nicht mehr vollständig entleert werden. Es kommt zu einem Urinstau. Die Harnblase muss mehr Urin halten, als sie abgeben kann. Der Schließmuskel der Harnblase am Übergang zur Harnröhre kann dem Druck auf Dauer nicht standhalten. So kann es passieren, dass ständig und unkontrolliert kleine Mengen Urin abfließen. Diese Form der Inkontinenz wird als Überlaufinkontinenz bezeichnet.

Inkontinenz bei Blasensteinen ist zumeist nur vorübergehend
Die Überlaufinkontinenz kann durch die Entfernung der Blasensteine behoben werden. Eine gängige Methode neben der Blasenspiegelung ist die sogenannte Stoßwellentherapie. Dabei werden die Blasensteine von außen zertrümmert. Die zerkleinerten Bestandteile des Blasensteins werden mit dem Urin ausgeschwemmt. Bei der Blasenspiegelung kann der Blasenstein mit den entsprechenden chirurgischen Instrumenten zerkleinert werden.